Artikel-Schlagworte: „Pheromon“

Liebestrank der Zukunft

Mittwoch, 10. Februar 2010

Vor einiger Zeit schon bin ich auf diese Sache mit dem Pheromon-Parfum gestoßen. Pheromon kommt aus dem Griechischen (altgriechisch: pherein „überbringen, übermitteln, erregen“ und hormon „bewegen“). Es sind Botenstoffe, d.h. organische Moleküle, die der biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies dienen. Auch beim Menschen dienen sie zum Auffinden von möglichen Partnern. Auf netdoktor.de fand ich einen besonders interessanten Artikel dazu. Laut Dr. med. Katharina Larisch riechen Männer zum Beispiel besser, als sie sehen, denn bei einem Test wurden ihnen verschiene Frauenfotografien vorgelegt, die sie nach ihrem Attraktivitätsniveau bewerten sollten. “Besonders vorteilhaft” schnitten weniger attraktive Frauen ab, da die Fotografien mit verschiedenen Kopulin-Gemischen und im Vergleich mit Wasserdampf bestrichen waren.


sueddeutsche.de berichtet von der Flirt-Hilfe mit Düften und Hilmar Klute rät, daß man heute “mit seiner Gefährtin zu einem Pheromon-Parfümeur gehen und sich einen passenden Körperduft aus Botenstoffen zusammenschneidern lassen. Oder bei pheromone.de ein “Flakon P6 Super Gail” bestellen könne, denn „mit diesem wunderbaren After-shave können Sie mehr erreichen als mit Worten“. Was ist pheromone.de? Ein Versprechen, sich mit dem richtigen Duft, die Traumfrau oder den Traummann angeln zu können. Hier werden Parfums unter dem Namen wie “Andro Vita for woman” angeboten, der “für mehr Erfolg bei Männern und/oder im Berufsleben” verspricht. Der in seiner Wirkung speziell “auf Männer abgestimmt[e]” Duft soll knisternde Erotik und unwiderstehliche “Elegance” verbreiten. Ob das stimmt? Man kann hier verschiedene Kategorien wählen: Frau sucht Frau, für Frauen, für Männer, Mann sucht Mann. Für jeden ist also was dabei.
Eigentlich finde ich nur Seiten, die bestätigen, daß es noch nie einem Forscher gelungen sei, ein menschliches Pheromon chemisch zu isolieren und damit eindeutig nachzuweisen.
Auf sueddeutsche.de:

“Während der Körpergeruch jedes Menschen individuell ist, hat ein Pheromon bei allen Individuen einer Spezies dieselbe Struktur” Riechforscher Benoist Schaal vom Centre Européen des Sciences du Goût in Dijon, dem es immerhin gelungen ist, beim Kaninchen ein Pheromon zu isolieren

Menschen reagieren natürlich unterschwellig auf die Düfte der anderen, sonst wäre unsere Spezies schon längst ausgestorben. Aber ob man mit Hilfe eines solchen Parfums wirklich einen gezielten Effekt auslösen kann, sei dahingestellt.

“Wenn ich Knoblauch gegessen habe, kann ich mit meinem Geruch starke Reaktionen auslösen. Trotzdem sind dafür keine Pheromone verantwortlich.”

Pheromone unterscheiden sich nämlich von anderen herkömmlichen Riechstoffen. Sie binden sich an spezialisierte Rezeptoren und können so in schon sehr geringen Dosen Reaktionen hervorrufen. Doch genau diese Rezeptoren wurden noch nicht gefunden, bzw. noch nicht so weit analysiert, daß man spezielle synthetisch hergestellte Pheromone auf die für “DIESEN-MANN-MUSS-ICH-HABEN-JETZT-SOFORT”-verantwortlichen Rezeptor jagen könnte. Zumindest habe ich nicht dergleichen gefunden. Aber macht selbst den Test und bestellt euch bei pheromone.de eine Packung – ich bin gespannt, vielleicht meldet sich ja jemand und hat dazu schon Erfahrungen. Denn die Erfahrungsberichte, die es auf dieser Seite natürlich auch gibt, sind etwas dürftig.

Bei all diesen Produkten geht es letztendlich doch nur um eines – um Kontrolle und Macht! Der Träger des Parfums möchte damit Aufmerksam, die er sonst vielleicht nicht bekommt. Wenn er sonst die Situation: “ich betrete einen Raum und alle möglichen Partner drehen sich nach mir um und begehren mich” nur aus schlechte Filmen kennt, ist dies zumindest eine Möglichkeit, diese irrealen Visionen künstlich herzustellen. Also nicht nur im Film mitzuspielen, sondern den Film Realität werden zu lassen.
Wenn wir diesem Produkt nun Glauben schenken – letztendlich wird doch immer der Tag kommen, an dem der Träger des Parfums sich eingestehen wird, daß er nicht nur einen sich ergebenden und schmachtenden Partner wünscht, sondern einen gleichwertigen Partner, der ihm zuhört und nicht nur bequeme Schmachtfetzen von sich gibt. Und falls er das nicht wünscht, dann möchte er auch keine wirkliche Partnerschaft, sondern nur eine Abhängigkeit… Unstimmigkeiten werden sich niemals vermeiden lassen. Auch die beste und stärkste Beziehung hat ihre Tiefen. Das ist das Leben. Vielleicht möchten Käufer des “Bezirz-Parfums” die möglichen Partner lediglich beeindrucken, in den Bann ziehen, aber keine engere Beziehungen eingehen… Doch irgendwann wird auch das langweilig. Somit ist das eine nette Spielerei. Befürchtungen, daß Menschen mit solchen Parfums mainpulierbar sind und selbst geschäftliche Kontakte und gar ganze Firmen damit ruiniert oder übernommen werden könnten (man male sich ein Szenario aus, bei dem Geschäftsessen durch diese Parfume derart beeinflußt werden, daß Geschäftspartner aufgrund der “Droge” einer Übernahme durch einen feindlichen Konzern zustimmen…:-), sind also hier nicht angebracht.
Ich wünsche einen schönen Tag und viel Spaß bei allen Arten der Suche nach einem geeigneten Partner.
Eure Nina

Liebe ist doch nur eine chemische Formel?

Samstag, 6. Februar 2010

Es gibt Menschen, die würden “Liebe” als ein Ergebnis verschiedener chemischer Zusammenhänge beschreiben. So habe ich ein wenig “geforscht” und mehrere Artikel und Foren-Diskussionen gefunden:

auf WER WEISS WAS fragt cһrіѕtіn bergler,
sie habe als Teenager aus einer Fernsehsendung eine Formel abgeschrieben, wovon sie behaupteten, daß das die chemische Grundlage dessen sei, was wir “Liebe” nennen. Doch kann man das wirklich in eine Formel “packen”, hormonelle Abläufe ausgenommen?

MrStupid antwortet darauf:
Gerade die hormonellen Abläufe sind es, die man in Formeln packen kann. Die Liebe ist zwar ein ziemlich komplexes soziales Phänomen aber sie wird im Wesentlichen durch das Hormon Oxytocin gesteuert und das läßt sich in der Tat als chemische Formel darstellen.

Sind wir also nur “Oxytocin-gesteuerte-Puppen”, die fremdgesteuert und zugedröhnt durch die Landschaft watscheln?

die Formel für Oxytocin ist laut Wikipedia:

Sieht jetzt natürlich sehr unromantisch aus. Mit Blumen oder weicher Musik hat das rein gar nichts zu tun.

Oxytocin hat eine wichtige Bedeutung beim Geburtsprozess. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen. [...] Tatsächlich ist die Signifikanz von Oxytocin für Fühlen und Handeln in zahlreichen Studien bestätigt, allerdings ist zu beachten, dass psychische Zustände wie zum Beispiel „Liebe“ keinen einheitlichen biologischen Phänomenen entsprechen. Zudem ist unbestritten, dass Verhaltensweisen wie Treue oder Kuscheln multikausal verursacht werden und Oxytocin nur als ein biologischer Faktor in einem komplexen Kausalprozess zu betrachten ist, zu dem neben diversen sozialen Einflussfaktoren auch zahlreiche andere körpereigene chemische Wirkstoffe gehören.
Oxytocin ist auch Gegenstand der Forschung in der Psychologie bei der Erforschung von Sozialphobien und verwandten Störungsbildern. Neuesten Ergebnissen zufolge könnte das Hormon auch gegen Schizophrenie und Autismus wirken und bei Patienten für mehr Vertrauen sorgen. (mehr dazu auf Wikipedia)

Auch die Macher einer Ausstellung in Berlin haben sich 2006 diese Frage gestellt und darauf verschiedene Antworten gefunden.
Körpereigene Drogen sorgen also für Euphorie, mobilisieren Energie, und lösen tiefes Wohlbefinden aus (laut MDR, ECHT! | Sendung vom 06.06.2006)
Aber jeder kennt auch das Gefühl, jemanden aus unbestimmten Gründen einfach nicht “riechen” zu können. Und das macht dann wohl das Pheromon:

Der Mensch benutzt geruchliche Signalstoffe, die mit dem Immunsystem zusammenarbeiten, um sich Partner zu suchen, die ihm nicht nah verwandt sind (assortative Paarung). Frauen ziehen wie Fische und Mäuse Partner mit einem Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) vor, der sich von ihrem eignen möglichst stark unterscheidet, wodurch ihre Kinder generell ein stärkeres Immunsystem bekommen. (mehr dazu auf Wikipedia)

An was die Natur alles denkt… unglaublich! Wir bekommen davon dann einfach nur mit, daß wir in jemanden verliebt sind und andere Menschen finden wir dann aus manchmal unbestimmten Gründen unsympathisch, obwohl sie bei anderen sehr beliebt sind und “gut” ankommen.

Es steckt also mehr dahinter. Hinter diesem Gefühl, mit jemandem sehr sehr viel Zeit verbringen zu wollen und nicht aufhören zu können denjenigen zu küssen und berühren wollen.
Aber ich denke mal, so genau will ich das gar nicht wissen, denn dann wäre die Liebe nichts Magisches mehr und ein bißchen Magie möchte ich mir dann doch noch bewahren.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende mit vielen neuen Bekanntschaften!
Eure Nina