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Guter Freund oder Beziehung?

Donnerstag, 28. Januar 2010

Jeder Mensch hat sein Päckchen Vergangenheit und Erfahrungen zu tragen, jeder von uns hat schon Niederlagen, Höhen, Tiefen und vor allem Enttäuschungen erlebt. Das alles prägt uns und wir reagieren in bestimmten Situationen, weil wir sie bereits ähnlich kennengelernt haben, immer auf dieselbe Weise, da wir es so gewohnt sind und uns in dieser Reaktion sicher fühlen.
Aber nehmen wir einmal die Erfahrungen in Beziehungen zu möglichen Partnern, sei es in Freundschaft oder Liebe:
Eine Freundin erzählte mir, daß ein junger Mann, den sie kennengelernt hatte, ihr vorgeworfen habe, sie würde zu viel von ihm verlangen. Er wolle keine Beziehung mit ihr, sondern erst einmal sehen, was so passiert. Und erst einmal wolle er sie nicht mehr sehen. – Vergiß ihn, hab ich ihr geraten! Menschen passen oder passen nicht. Wenn man auf irgendeine Weise zueinander findet und einen sogenannten “Draht” zueinander hat, dann paßt ja schon mal etwas. Doch dann stellt sich nach ein paar Mal treffen heraus, daß der zuvor so idealisierte Andere doch ganz anders ist. Die rosarote Brille geht verloren und man erkennt seine “Fehler”, manches stört so auffällig, daß man gleich das Weite suchen will; anderes glaubt man unterbewußt am anderen “manipulieren” zu können, so wie man es gerne hätte. Oder man schaut einfach weiter, läßt alles auf sich zukommen und läßt sich überraschen. So mache ich es immer. Oder man macht einen klaren Schnitt und sieht einfach weiter.
The XX auf YouTube

Ihr “junger Mann” hat sich einfach in den gemeinsam angedachten Urlaub verabschiedet und ist ohne sie gefahren. Sie war eigentlich nicht richtig verliebt gewesen und wollte einfach sehen, wohin dieses ganze “DING” sie führt, trotzdem machte dieser Abschied sie traurig, da sie ihn als Freund lieb gewonnen hatte. Und das war ihr in diesem Moment wichtiger als irgendeine feste Beziehung.
Wann entscheidet sich denn, ob ein Mann für eine Frau oder eine Frau für einen Mann oder eine Frau für eine Frau oder ein Mann für einen Mann, mehr als nur ein(e) Freund(in) ist?
Es geht also nicht nur mir so, daß man auf der Suche nach einem Menschen ist, mit dem man Gemeinsamkeiten teilen, eine Freundschaft haben will und wenn es der Zufall will, auch das Bett teilen möchte?
Warum ist danach dann meist Schluß?
Meist hängt doch irgendwie mehr daran, als nur der Sex. Mit den meisten Ex-möglichen-Beziehungs-Männern, meinte meine Freundin, verstehe sie sich noch immer sehr gut. Sie würden sich ab und zu noch sehen, gemeinsam etwas unternehmen. Aber eine so schöne Zeit, wie am Anfang, als Freundschaft oder Beziehung noch ungewiß waren, hätte sie danach nie wieder mit ihnen gehabt.


Hin und her gerissen!
Liebe oder Freundschaft? Diese Frage stellt sich, glaube ich, jeder mindestens einmal im Leben… Manchmal scheint dieser Mann einfach ein wertvoller Freund zu sein. Er teilt mit einem die schönsten und auch traurigsten Momente. Oft hört er stundenlang zu und steht mit Rat und Tat zur Seite. Es gibt aber auch Zeiten, in denen man ihn besonders anziehend findet und auf alle Frauen eifersüchtig ist, die sich ihm nähern. Wie findet man heraus, ob es nur ein Freund oder die Möglichkeit zu einer Beziehung gegeben ist?
Ich glaube, das beantwortet die Zeit.
Mit der Zeit verliebt man sich in ihn oder verliebt sich in jemand anderen oder der andere verliebt sich in jemand anderen, oder…
Man muß sich nur einfach Zeit nehmen, auf sein Innerstes hören und das tun, was Spaß macht.
Das Schicksal ist eine Hure…
Aber dumm rumsitzen und nichts zu tun ist auch nicht besser. Dann lieber alles tun, was Lust und Laune macht und sich ins Nachtleben stürzen. Und selbst manche Kleinstädte haben schöne Discos zu bieten… Also, nur zu! Lernt einfach neue Leute kennen, während ihr “wartet” – Die nächste Chance auf das berühmte Liebesglücksspiel kommt garantiert!

“Aber davor noch eins: es ist NUR für EINE NACHT. Verstanden?”

Donnerstag, 14. Januar 2010

In meinem Bekanntenkreis gibt es einige Männer, die diesen Satz schon des öfteren gehört haben. Bestimmt geht es vielen anderen auch so. Vor ein paar Tagen habe ich einen davon in einem Club in Berlin getroffen und er hat mir erzählt, daß ihm das seit einem Jahr so oft passiert ist, daß er langsam an der deutschen Frau zweifelt. Er kommt nämlich aus Frankreich. Als ich ihn fragte, ob ihm das dort noch nie vorgekommen ist, verneinte er und kam mit der Theorie auf, daß die deutschen Frauen seiner Meinung nach viel selbstbewußter sind als die französischen. Diese würden viel mehr Wert auf traditionelle Geschlechterrollenverteilung legen, als die deutschen. Dort würde eine Frau niemals diesen Satz sagen. Nie.
Mir kam diese Geschichte so bekannt vor, da ich nicht diesen, aber schon einmal so etwas ähnliches gesagt habe. Mir war irgendwann klar, daß ich mit diesem einen Mann nach einigem Hin und Her weder eine Beziehung, noch eine Affäre haben wollen würde. Ich war nicht mehr verknallt und schon gar nicht verliebt. Somit konnte ich ihn auch nicht bei mir übernachten lassen, womit ich sonst überhaupt kein Problem habe. Er berichtete mir dann genau dasselbe, wie der Bekannte von oben. Ihm sei es sein ganzes Leben schon passiert, daß Frauen immer wieder zu ihm meinten, “aber nicht, daß du dich in mich verliebst. Ich wollte das nur klarstellen. Nur für eine Nacht!” – Komisch.
Dabei hätte er bei sich entdeckt, daß er nur so zum Spaß mit jeder Frau, die er attraktiv und sexy fände und die ihm auch nicht abgeneigt sei, in die Kiste gehen könne. Wenn sie ihm aber dann ihre Liebe gestehe, könne er einen “Schalter umlegen” und würde sie wahrhaftig und richtig lieben.
Ich war platt. Wieso hat er mir das nochmal erzählt? Ach ja, er wollte unbedingt bei mir übernachten…
Freundinnen von mir meinten, “der spinnt doch”.
Auch wenn das alles so schräg klingt, irgendwas muß an dieser Geschichte doch dran sein, wieso ich ihn um keinen Preis bei mir übernachten lassen wollte.
Manche Männer strahlen einfach so ein komisches “Ich will dich mit Haut und Haaren – ganz!” aus und das macht, mir zumindest, Panik. Bei einem anderen dachte ich zum Beispiel bei jedem erneuten Treffen, daß er so sehr in mich verliebt sei, daß er mir gleich einen Heiratsantrag macht. Völlig irre!
Aber es muß was dran sein. Selbst die Frauenzeitschrift “Brigitte” berichtet in ihrer zweiten Ausgabe 2010 von einem Gespräch zwischen einem Therapeuten (Michael Mary) und einer “Bettina”:

Bettina – “Ich bin nicht schüchtern, ich lerne auch Männer kennen. Aber die, die mir gefallen, wollen mich nicht, die sind nach ein paar Wochen weg. Und die, denen ich gefalle, interessieren mich nicht.”

Sind wir so wählerisch?
Angebote gibt es viele, aber jeder hat seine hohen Ansprüche und will, daß alles jetzt und sofort klappt und passiert!
Wieso?
Wir machen uns ja auch selten noch die Mühe eine Mahlzeit aufwendig zu kochen, sondern essen mal so kurz und im Vorbeigehen irgendwas. Alles, was wir wollen, ist heutzutage schnell und fast überall zu erstehen.
Wieso dann auch nicht ein Partner bekommen, passend, auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten, jetzt, sofort, einfach so zum Mitnehmen?

Eine Stadt wie Berlin ist riesig, die Auswahl an Partnern ist groß. Und doch gibt es viele tausend Singles. In kleine Dörfern oder Kleinstädten hingegen finden sich Paare oft einfach so im übernächsten Haus, verlieben sich und verbringen den Rest ihres Lebens zusammen.
Komisch und verwirrend ist das allemal und keiner weiß so richtig eine Antwort.
Viele suchen den Partner ihres Lebens – viele verachten die dörfliche Liebe, die nicht viel erlebt und sich, mag man den Zynikern Glauben schenken, “einfach so zusammenfindet, da es keinen anderen gerade gibt”.

die starkte, selbstbewußte Frau von heute

die schöne, starkte, selbstbewußte Frau von heute


Vielleicht sollten wir unsere “Fast-Food”-Gewohnheiten in Sachen Liebe nochmal überdenken und Menschen oder möglichen Beziehungen einfach einmal mehr Zeit geben. Beobachten, sich annähern, neugierig bleiben und nicht sofort als “DER/DIE FALSCHE” abstempeln.
Ich sage nicht, daß Beziehungen auf dem Lande für ewig halten und der urbane Mensch zurück aufs Land soll um glücklich zu lieben.
Aber vielleicht könnte man sich einfach bei der nächsten Möglichkeit etwas mehr Zeit lassen und nicht alles sofort verwerfen, wenn nicht alles so passiert, wie in den eigenen Träumen.
Denn Träume sind eben Träume und sie sind leider nicht greifbar. In der Realität führt man nicht selbst Regie. Alles geschieht so, wie es eben geschehen soll.

Ich weiß es auch nicht besser und versuche einfach neugierig und fragend zu bleiben!

Eure
Nina